Mit ihrem siebten Album „Interplay“ gelingt RIDE ein spaciger Geniestreich

Die zehn Jahre als Bassist von Oasis seien die besten seines Lebens gewesen – und ganz anders, als sie gemeinhin dargestellt würden. „Es war nicht nur ständiger Streit zwischen den Brüdern, sondern es wurde viel gelacht, es herrschte eine tolle Chemie, und die Musik war ebenfalls nicht schlecht“, resümiert der 53-jährige Andy Bell. „Ich würde es sofort wieder tun. Sollten sie je eine Reunion wagen, wäre ich dabei.“ Genau das gilt auch für Beady Eye, das Oasis-Nachfolge-Projekt um Sänger Liam Gallagher, das schon nach dem zweiten Album eingestellt wurde: „Ich finde immer noch, dass das eine tolle Band war – aber irgendwie hat es nicht funktioniert“, so Bell. Weshalb er 2014 seine erste Formation wiederbelebt hat: Ride.

2007 verließ Gitarrist Kay Söhl überraschend Sylvan, jetzt startet er mit VLYES durch

Manchmal schafft es die Musik, einem Menschen aus einer Krise zu helfen. Auch Kay Söhl durchlebte 2019 eine schwere Phase. Er begann, wieder Gitarre zu spielen, und zwei Jahre später starteten die Arbeiten am Album des neuen Projekts Vlyes. „‚Why‘ ist vordergründig ein Protestalbum gegen Massentierhaltung, erzählt aus der Perspektive eines Tieres. Ich sage bewusst ‚vordergründig‘, weil es auf mehreren Ebenen funktioniert. Im weiteren Sinne geht es darum, dass wir einmal innehalten und uns fragen, warum wir bestimmte Dinge eigentlich machen. Darum heißt das Album ja auch ,Why‘. Fleischkonsum ist da nur ein Beispiel. Überzogen gesagt, befinden wir uns alle in einer Art Massentierhaltung …“, erläutert Söhl.

Mit Experimentierfreude haben REACH ihren eigenen Stil entwickelt

Interviews bestreitet das schwedische Rock-Trio Reach immer gemeinsam, wenn’s geht. Zum vereinbarten Zoom-Gespräch sind Schlagzeuger Marcus Johansson und Bassist Soufian Ma’Aoui erschienen. Sänger und Gitarrist Ludvig Turner verspätet sich. Wir fangen trotzdem schon mal an.

eclipsed: Es macht wirklich Spaß, eure Alben zu hören. Aber es ist schwer, sie einzuordnen. Was würdet ihr sagen?

Marcus Johansson: Es ist Rock. Ganz einfach. So wie Queen, Rush oder Triumph, all diese coolen Bands.

Soufian Ma’Aoui: Ich sage immer: Wir spielen Seltsam-Rock. Also ich denke, es gibt zwei Varianten: Entweder du sagst, wir machen Rock, oder du sagst, wir sind eine ‚Sludge-Doom-Post-Punkband‘, die nur von „Kill Bill Volume 1“ beeinflusst wird. (lacht) Verstehst du? Es ist einfacher zu sagen, wir machen Rockmusik mit ein paar merkwürdigen Einflüssen.

In der LEIF DE LEEUW BAND kommt nicht nur die Gitarre zweimal vor

Mit roher Energie und improvisierten, dreckigen Gitarrensoli hat sich die Leif de Leeuw Band in ihrer niederländischen Heimat beim breiten Rockpublikum etabliert. Nun nimmt sie mit ihrem neuen Werk „Mighty Fine“ auch die deutschen Fans ins Visier. eclipsed sprach mit dem Bandleader und Gitarristen.

eclipsed: Euer neuer Longplayer heißt „Mighty Fine“. Der richtige Titel für ein Album, das auch hierzulande für viel Gesprächsstoff sorgt...

Leif de Leeuw: Ja, das hoffe ich zumindest! (lacht) Aber tatsächlich sind wir gerade echt gerührt über die großartigen Reaktionen und positiven Kritiken, die uns erreichen. Wir sind wirklich zufrieden mit dem neuen Album.

eclipsed: Wie lange habt ihr daran gearbeitet?

MR. BISON - Der Büffel rockt und proggt

Die Toskana - Strände am Tyrrhenischen Meer, weiche Hügellandschaften mit Olivenhainen und Weinbergen, aber auch raue Ausläufer der Apenninen und Heimat des Heavy-Psych-Quartetts Mr. Bison. Die in dem kleinen Küstenort Cecina 2009 gegründete Band besteht aus Matteo Barsacchi (Gitarre, Bass, Keyboards), Matteo Sciocchetto (Gesang, Gitarre, Bass), Lorenzo Salvadori (Drums) und Davide Salvadori (Keyboards, Gitarre, Bass). Nach den vier Alben „We’ll Be Brief“ (2012), „Asteroid“ (2016), „Holy Oak“ (2018) und „Seaward“ (2020) haben die vier Herren mit dem neuen „Echoes From The Universe“ den Sound erreicht, den sie haben wollten. Im E-Mail-Interview geben sie die Antworten nicht als einzelne Musiker, sondern als gesamte Band und präsentieren sich so als geschlossene Einheit.

eclipsed: Das neue Album „Echoes From The Universe“ scheint ein großer Schritt vorwärts zu sein. Was sind die Unterschiede zu den vorherigen Alben?

MOTOROWL - Eine Sache der Perspektive

Die Zeiten zwischen dem Vorgängeralbum „Atlas“ (2018) und der aktuellen Veröffentlichung „This House Has No Center“ waren ereignisreiche für die Thüringer Band. Man tourte ausgiebig, durch Deutschland und Schweden, spielte unter anderem auf dem Fuzz Festival der Truckfighters, war gemeinsam mit Long Distance Calling unterwegs, arbeitete parallel an ersten Demos. 2020 brachte eine Covid-Zwangspause und die Trennung vom Plattenlabel Century Media. Gitarrist und Sänger Max Hemmann erklärt im Gespräch mit eclipsed, welche Vor- und Nachteile die neue Eigenständigkeit hat, und erzählt interessante Details zum neuen Album.

eclipsed: Erzähl doch bitte vom Entstehungsprozess von „This House Has No Center“.

JOHNNY BOB - Keine Märchenonkel mehr

Das Hamburger Quintett hat auf seinen bisherigen vier Alben stets den Progressive Rock mit Indie Rock und einfacheren Songstrukturen verbunden und so eine moderne und frische Variante des Prog erschaffen. Das ist auch auf dem fünften Album „The Glass Hotel Tapes“ so. Es erzählt eine mysteriöse Geschichte mit politischem und klimatologischem Hintergrund.